
Als Einsteigerkurs geeignet. Wir empfehlen, zuvor den zugehörigen Online-Kurs durchzuarbeiten, da im Workshop der Fokus auf klinischen Abläufen liegt, nicht auf der Vermittlung von Hintergrundwissen!
Ist die terminale Scharnierachse wirklich die klügste Referenz zur Modellübertragung in einen Artikulator? Sicher, der Artikulator hat eine Scharnierachse, aber hat sie der Patient tatsächlich auch? Und hat sie etwas mit seinen eigenen Kieferbewegungen zu tun, oder muss man ihm seinen Unterkiefer verschieben, um sie zu finden? Was ist mit dem Gesichtsbogen? Sind die Ohren, bzw. Gehörgänge eine zuverlässige Übertragungsreferenz und was, wenn sie schief sind?
Fragen über Fragen, aber in diesem Kurs gibt es Antworten darauf! Er zeigt Wege auf, wie man sowohl die Bewegungsrichtungen, als auch ästhetische Referenzen im Artikulator mit dem Patienten gleichschalten kann. Im vorgeschalteten PLA-Onlinekurs lernt man, was mit der gnathologischen Technik eigentlich bezweckt wird und wo sie herkommt. Und was es für Alternativen gibt, welchen Rolle die Referenzebene bei der Modellübertragung spielt und wodurch sich eine sinnvolle Referenzebene von einer unsinnigen unterscheidet.
So erfolgt mit einem handelsüblichen Mittelwertbogen die Modellorientierung nicht unmittelbar zur terminalen Scharnierachse, sondern zu den externen Gehörgängen und die Position der Scharnierachse wird anterior und kaudal dazu vermutet – um einen Mittelwert, eben. Dies bedeutet, dass ein asymmetrisches Anlegen des Gesichtsbogens oder eine asymmetrische Lage der Gehörgänge in einem Ausrichtungsfehler der Modelle im Artikulator resultieren. Liegt ein Gehörgang z. B. etwas weiter anterior, als der andere, so steht das Modell am Ende um seine Hochachse verdreht im Artikulator. Daraus ergibt sich ein Fehler, mit dem im Artikulator Protrusion und Retrusion dargestellt werden. Ähnliche Fehler können auch um die Modell-Längs- und Querachse entstehen. Auch Positionsfehler sind möglich, wenn ein Gehörgang z. B. etwas größer ist, als der andere, und die Ohrolive des Gesichtsbogens tiefer eintritt. Daraus resultiert dann eine aus der Mitte verschobene Modellposition im Artikulator.
Da keine Kontrollmöglichkeiten existieren, bleiben solche Fehler in der Regel unentdeckt und müssen entweder vom Patienten kompensiert werden, oder führen zu langwierigen Anpassungsarbeiten bei der Eingliederung von Arbeiten. Zusätzliche Fehler entstehen auch dort, wo im Artikulator die Höhe geändert wird. Denn die Relation des oberen Modells zur Artikulatorachse gibt den Schließwinkel bei solchen Veränderungen vor. Erfolgt die Bissnahme nicht in der terminalen Scharnierachsenrelation, so existiert ein gewisses Maß an Translation der Kondylen im Patienten, nicht aber im Artikulator. Dies führt dazu, dass sich Arbeiten, die nach einem Absenken der Modelle im Artikulator hergestellt werden, häufig distal überhöht sind und bei der Eingliederung stören.
Der Artikulator ist aber ein Werkzeug, das man zweckdienlich einsetzen kann, oder blind. Am besten setzen wir ihn natürlich so ein, dass er uns dabei hilft, weitgehend störungsfreie Okklusalarbeiten zu erstellen. Im Praxisworkshop wird ein System zur gesicherten Übertragung einer geeigneten Referenzebene eingeübt, bei dem die Bewegungsrichtungen im Artikulator mit denen im Mund übereinstimmen und Artikulatormitte und Gesichtsmitte deckungsgleich sind. Siehe auch biteblog.de/themen/physio-logic-artikulator/
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Fehler bei der Übertragung um die Modell-Hoch, Längs- und Querachse und spezifische Auswirkungen im Artikulator.
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Fehler bei der Modellposition im Artikulator und spezifische Auswirkungen.
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Die HIP-Ebene: Der praktische Umgang damit.
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Die Modellvermessung mit dem HIP-Analyzer.
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Die Vermessung der Kauebene mit dem HeadLines.
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Erstellung eines Montageregistrates mit dem HeadLines.
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Erstellung eines Kontrollregistrates mit dem HIP-Check.
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Die vektorbezogene Modellanordnung mit dem Vector-Analyzer.
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Zahnärzte und Zahntechniker
- Kursdauer: 1 Tag
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Fortbildungspunkte: 9
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Kurszeiten: Samstag 9:00 Uhr bis ca. 17:30 Uhr
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Arbeitsunterlagen: Aktuelle eigene Modelle, Artikulator, ein montiertes OK-Modell. Eine detaillierte Materialliste erhalten Sie rechtzeitig vor Kursbeginn.